Vorstellung der niederländischen kynologischen Organisation „Raad van Beheer“
Mit Engagement und Stolz, Kompetenz sowie Ergebenheit den niederländischen Hundezüchtern
gegenüber, stellen wir die Niederlande als eine Nation der Tierzüchter vor. Die
Züchter sind in zahlreichen Clubs mit jeweils eigener Organisation vereinigt.
Ein Land braucht die internationale Zusammenarbeit und den internationalen Wettbewerb,
um die Qualität und die Gesundheit der verschiedenen Rassen zu gewährleisten.
Das Züchten von Vieh und Tieren für den Sport hat einen hohen Standard erreicht.
Viele unserer Ausstellungs- und Springpferde, unsere Rinder, unsere Hunde, Katzen,
unser Geflügel und unsere Vögel sind weltberühmt.
Board of the Dutch Kennel Club 2013
Mit der Organisation nationaler und internationaler Veranstaltungen fördert der
niederländische Kennel Club „Raad van Beheer“ den notwendigen Austausch von Blutlinien
sowie der Erfahrungen bei der Beurteilung durch die Veranstaltungsrichter.
Die Europäische Union bietet uns die Möglichkeit, ohne Grenzprobleme mit unseren
Tieren zu reisen.
Die verantwortungsbewusste Sorge, nicht nur für die Gesundheit, sondern auch für
das Wohlergehen der Tiere, erfordert eine intensive und geeignete Kontrolle.
Der niederländische Kennel Club „Raad van Beheer“ wurde im Jahr 1902 gegründet.
Nach dreißig Jahren begann die niederländische Agrargesellschaft 1872 erstmals mit
dem Organisieren von Hunde- und Geflügelausstellungen. Es folgten Ausstellungen
und Field Trials, die vom Jägerverband Nimrod und von Cynophilia ausgerichtet wurden.
Später war der niederländische Kynologenverband „Kynologenvereniging Nederland“
Organisator von Ausstellungen. Bei allen diesen Veranstaltungen verwendete der jeweilige
Organisator sein eigenes Registrierungssystem und seine eigenen Abstammungsurkunden.
Um Missverständnisse zu vermeiden, wurde beschlossen, ein neues Verwaltungszentrum
mit dem Namen „Raad van Beheer op Kynologisch Gebied in Nederland“ (Verwaltungsrat
auf kynologischem Gebiet in den Niederlanden) einzurichten. Jede der Gründungsgesellschaften,
Nimrod, Cynophilia und Kynologenvereniging Nederland, entsandte zwei ihrer Mitglieder
in den Verwaltungsrat der neuen Organisation. Zu dessen Aufgaben gehörte es, Regeln
für ein gutes Registrierungssystem und die Ausgabe von Abstammungsurkunden für die
registrierten Hunde zu entwickeln. Dieses Zuchtbuch wurde niederländisches Hundestammbuch
„Nederlands Honden Stamboek“ (N.H.S.B.) genannt. Eine weitere Zielsetzung war die
Entwicklung von Regeln für Ausstellungen und Field Trials.
Mittlerweile hatten einige Zuchtvereine ihre Anerkennung beantragt, u.a. der niederländische
Terrier-Club, der Deutsche-Doggen-Club, der niederländische Schäferhundeclub, der
Dackelclub und der Basset-Club, sowie auch lokale kynologische Organisationen, wie
der Kynologenclub Amsterdam. Darüber hinaus baten sie um Zustimmung für die Vertretung
spezifischer Rasseinteressen und für das Organisieren von Ausstellungen in ihrem
jeweiligen Gebiet.
1906 gab es Unterbrechungen beim Kynologenclub Amsterdam und die verbleibenden offiziellen
Clubs benannten zwei neue Mitglieder als Vertreter im Verwaltungsrat des niederländischen
Kennel Clubs „Raad van Beheer“.
1911 trat der niederländische Kennel Club „Raad van Beheer“ der Féderation Cynologique
Internationale (FCI) bei, nämlich auf der ersten Sitzung in Paris, als die FCI gegründet
wurde.
Nimrod, der königliche niederländische Jägerverband, war davon überzeugt,
dass die Registrierung der Jagdhunderassen, die Ausgabe von Abstammungsurkunden
und die Registrierung der Ergebnisse der Field Trials in guten Händen waren und
löste sich 1929 auf. Die beiden Sitze im Verwaltungsrat des niederländischen Kennel
Clubs „Raad van Beheer“ wurden den Delegierten der anerkannten Clubs zugewiesen.
Zur gleichen Zeit wurde beschlossen, die Anzahl der Delegierten im Verwaltungsrat
auf neun zu beschränken. Sechs von ihnen wurden von den anerkannten Clubs entsandt
und drei von Cynophilia, unter der Bedingung, dass die Funktionen des Präsidenten,
des Schriftführers und des Schatzmeisters stets von Cynophilia zu besetzen sind.
Ende des zwanzigsten Jahrhunderts machten die demokratischen Regeln eine moderne
Organisation erforderlich. Ab dem 1. Januar 2000 gab der niederländische Kennel
Club „Raad van Beheer“ seine Position als mehr oder weniger unabhängige Gesellschaft
auf. Er verwandelte sich in einen Verband, in dem alle Zuchtvereine und lokalen
Clubs Mitglieder sind.
Detail of Pedigree Raad van Beheer
Heute gibt es 200 Zuchtvereine, 70 lokale Clubs und etwa 10 spezielle Clubs, wie
die Niederländische Richtergesellschaft, 12 Windhundclubs für Renn- und Coursing-Veranstaltungen
usw. Zusammen vertreten sie 150.000 private Mitglieder.
Einige Kennziffern
Anzahl der im Jahr 2012 in das Zuchtbuch NHSB eingetragenen reinrassigen Welpen:
42.000.
Anzahl der jährlich registrierten Rassen: ca. 260.
Anzahl der Hunde bei Hundeausstellungen, Trials und Sportveranstaltungen: etwa 50.000.
FCI-Konferenzen in den Niederlanden
Die FCI wurde 1911 von Deutschland, Österreich, Belgien, Frankreich und den Niederlanden
gegründet. 1912 fand die erste Konferenz in den Niederlanden statt, die folgenden
in den Jahren 1930, 1950, 1959 und 1985. Über die Konferenzen der Jahre 1912 und
1930 gibt es kaum Informationen über den Ort, die teilnehmenden Länder und die gefassten
Beschlüsse.
Gemäß dem Protokoll der Konferenz des Jahres 1950 war der niederländische
Professor Hirschfeld ihr exzellenter Vorsitzender. Dies war für den Generalsekretär
Baron Albert Houtart sehr überraschend und enttäuschend, denn wie in den Jahren
zuvor beanspruchte er selbst den Konferenzvorsitz. Auf dieser Konferenz trat zum
ersten Mal in der Geschichte der FCI eine Delegation des englischen Kennel Clubs
in Erscheinung. Die teilnehmenden Delegationen – nicht viele – wurden hervorragend
empfangen.
Kurz nach dieser sehr gut geleiteten Konferenz kam es nach dem Tod von „Le Secrétaire
Général“ zu ernsthaften Problemen. Sie wurden von seinem Nachfolger verursacht,
der sich zu stark auf das französische Segment der FCI konzentrierte. Dies führte
zur Bildung von zwei Länderblöcken, nämlich einem skandinavisch-deutschen und einem
romanischen Block. Durch die Aktionen einiger weniger Länder, die nahezu alle Vorschläge
ablehnten, drohte die FCI auseinanderzubrechen.
Nach dieser turbulenten Zeit wurden die Niederlande 1959 gebeten, eine Konferenz
zu organisieren. Sie fand abermals unter der sachkundigen und strengen Leitung des
niederländischen Professors Hirschfeld statt. Er antwortete – ohne Hinzuziehung
von Dolmetschern – allen Delegationen in allen anerkannten FCI-Sprachen. Auf dieser
Sitzung wurden viele Vorschläge gemacht und angenommen, insbesondere bezüglich der
Überarbeitung der Zuchtstandards und der Zusammenarbeit zwischen dem internationalen
Windhundeverband „Union Internationale des Clubs de Lévriers“ und der FCI. Zur damaligen
Zeit war diese Zusammenarbeit eine brennende Frage.
Außerdem wurde ein Ausschuss unter dem Vorsitz von Martin van de Weijer gebildet.
Dieser Ausschuss bekam die Aufgabe, einen Reorganisationsplan für eine feste Struktur
zu entwerfen. Dabei war die Zielsetzung, die Funktionsfähigkeit über einen längeren
Zeitraum zu gewährleisten. Die Vorschläge dieses Ausschusses, u.a. über die Amtszeit
des Vorsitzenden, die Einrichtung von Kommissionen für Zuchtstandards, für juristische
Angelegenheiten sowie bezüglich vieler anderer Aufgabenbereiche, wurden damals angenommen
– und sind auch im Jahr 2013 noch stets von Bedeutung. Anlässlich des Weltkongresses
der FCI in den Niederlanden im Jahr 1985 wurde in Amsterdam eine spezielle
Siegershow organisiert. Neben dieser Konferenz fand ebenfalls eine internationale
Richterkonferenz statt, über die auf nationaler und internationaler Ebene heute
noch positiv gesprochen wird.
Dutch Breeds
Der Stolz der niederländischen Hundewelt
Die niederländische Hundewelt besteht aus neun sehr speziellen Rassen, die der nationale
Stolz sind – oder sogar elf, wenn wir die drei Haarkleid-Varietäten des Holländischen
Schäferhundes (Hollandse Herdershond) als eigenständige Rassen betrachten. Von den
meisten niederländischen Rassen gibt es nicht viele Exemplare und man sieht sie
nur selten außerhalb ihres Heimatlandes. Die meisten unserer Rassen haben ihren
Ursprung als Gebrauchshunde für die Arbeit mit Schafen, Rindern oder die Jagd auf
Hochwild, Kaninchen und sogar Enten. Als es für viele von ihnen keine tägliche Arbeit
mehr gab, traten Menschen auf den Plan, um diese Rassen zu erhalten. Einer von ihnen
war Herr P.M.C. Toepoel.
Unsere Rassen sind in fünf verschiedenen FCI-Gruppen registriert. Das ist eine große
Vielfalt für ein kleines Land – und zeigt uns, dass die Niederländer ihre eigenen
besonderen Hunde für spezielle Aufgaben haben möchten.
Niederländische Hundeausstellungen
Die erste niederländische Hundeausstellung fand am 28. Mai 1872 in Rotterdam mit
217 Hunden statt. Es handelte sich um eine kombinierte Ausstellung mit anderen Tieren,
wie Geflügel, Singvögeln und sonstigem Federvieh. Die Jagdgesellschaft Nimrod
und der Kynologenverein Cynophilia legten den Grundstein für die Art und
Weise, wie diese Ausstellungen in den Niederlanden durchgeführt wurden.
Seit der Gründung des niederländischen Kennel Clubs „Raad van Beheer“ im Jahr 1902
finden in den Niederlanden regelmäßig Hundeausstellungen statt. An den Ausstellungen
des vorigen Jahrhunderts mussten die teilnehmenden Hunde bei zweitägigen Veranstaltungen
auch stets an den beiden Tagen teilnehmen. Dies änderte sich, als mehr eintägige
Ausstellungen eingeführt und die Rassegruppen an verschiedenen Tagen von den Richtern
bewertet wurden.
Jeder anerkannte Zuchtverein hat das Recht, seine eigene Club-Show zu organisieren,
auf der CAC-Punkte erworben werden können. Jährlich gibt es 40.000 Meldungen für
solche Club-Shows. Jeder Gruppen-Zuchtverein der FCI hat das Recht, eine spezielle
CAC-Ausstellung zu organisieren.
In den Niederlanden werden von den regionalen Hundeclubs jährlich 15 CACIB-Wettbewerbe
veranstaltet. Die Meldungen zu den niederländischen CAC- und CACIB-Ausstellungen
liegen jedes Jahr etwa bei 40.000.
Als der FCI-Weltkongress 1985 in den Niederlanden abgehalten wurde, gab es eine
spezielle Siegershow mit einer Beteiligung von 10.194 Hunden. An der Siegershow
des Jahres 2002 in Amsterdam nahmen etwa 14.500 Hunde teil und 298 Rassen waren
vertreten. Im Jahr 2011 hat der niederländischen Kennel Club die Europäische Hundeausstellung
der FCI in Leeuwarden organisiert, und zwar in Kombinationen mit einer CAC-Ausstellung.
Diese Veranstaltung war ein Magnet für 10.500 Hunde. Viele Besucher kamen aus dem
Ausland. Die Veranstaltung bekam viele positive Kritiken für die gute Organisation,
die Gastfreundschaft und das Programm im Ehrenring. Mit Musik und Blumen wurde eine
großartige Stimmung geschaffen. Der zur Verfügung stehende Raum fand Anklang. Im
Richterkollegium waren nahezu alle FCI-Mitglieder vertreten.
Die jährlich stattfindende Amsterdamer Siegershow ist die größte Ausstellung der
Niederlande: In jedem Jahr nehmen 4.500 bis 5.000 Hunde teil, die durchschnittlich
270 Rassen vertreten. Bei anderen Ausstellungen gibt es zwischen 2.300 und 3.000
Meldungen.
Die niederländischen Ausstellungen werden wegen ihrer guten Organisation und der
guten Kooperation geschätzt.
Die Geschäftsstelle des niederländischen Kennel Clubs in Amsterdam
Sign at Office Raad van Beheer
Die kynologischen Aktivitäten erstrecken sich auf die gesamte Bandbreite der Beziehungen
zwischen den Menschen und den Hunden. Ein wichtiger Bereich ist das Fachwissen über
die Hundezucht, die Gesundheit und das Wohlergehen der Hunde und darüber hinaus
alle Aspekte des Hundesports.
Dies ist ein beträchtliches Tätigkeitsfeld, denn in den Niederlanden gibt es schätzungsweise
1,5 Millionen Hunde. Etwa 500.000 von ihnen haben eine FCI-Abstammungsurkunde und
gehören einer der ungefähr 330 in diesem Land anerkannten Rassen an.
Das Wirkungsfeld des niederländischen Kennel Clubs hat sich enorm erweitert. Gründe
dafür sind die Beliebtheit der neuen Hundesportarten, die Fragen der Gesundheit
und des Wohlergehens der Hunde sowie die Ansprüche, die Hundebesitzer, Hundezüchter,
Vereinsmitglieder und sonstige Gruppen stellen.
Bureau Raad - Emmalaan
Die Geschäftsstelle des niederländischen Kennel Clubs „Raad van Beheer“ befindet
sich in der Emmalaan in Amsterdam.
Heute zählt der Verwaltungsrat des niederländischen Kennel Clubs sieben Mitglieder.
Gewählt werden sie von den Clubs/Mitgliedern des niederländischen Kennel Clubs „Raad
van Beheer“. Die Kandidaten können vom Vorstand oder von den Mitgliedern vorgeschlagen
werden. Jedes Mitglied des Verwaltungsrats hat spezifische Aufgaben. Aufgabenbereiche
der Verwaltungsratsmitglieder sind die Folgenden: Allgemeine Angelegenheiten; Juristische
Angelegenheiten; Personal und Organisation; Ausbildung; Verhalten, Gesundheit und
Wohlergehen, Zucht- und Registrierungspolitik, Richter, Ausstellungen, Marketing
und Kommunikation, Jagdhunde, Windhundrennen und Hundesport.
Etwa 50 Mitarbeiter unterstützen den Verwaltungsrat bei der Vertretung der allgemeinen
Interessen der niederländischen Hundewelt. Im März 2013 wurden zwei Verwaltungsratsmitglieder
damit beauftragt, alle kynologischen Aspekte zu beobachten. Sie sind für die allgemeine
Verwaltung, den Kontakt mit Interessengruppen und PR-Angelegenheiten verantwortlich.
Dies beinhaltet die Pflege der Beziehungen zu Politikern und Behörden sowie zu vielen
anderen Organisationen, die die Interessen der Hunde in spezifischen Bereichen vertreten.
Zu den weiteren Aufgaben gehören die Information der Öffentlichkeit über alle kynologischen
Aspekte und Aktivitäten, die Unterstützung der Mitgliedsclubs und ihrer Mitglieder.
Außerdem überwachen die Verwaltungsratsmitglieder die Einhaltung der Regeln.
Weitere Informationen über den niederländischen Kennel Club:
http://www.raadvanbeheer.nl/uploads/media/RvB-Organisation_Profile_def.pdf
http://www.raadvanbeheer.nl/en/raad-van-beheer/
http://www.raadvanbeheer.nl/en/raad-van-beheer/about-the-raad-van-beheer/history/
http://www.raadvanbeheer.nl/en/raad-van-beheer/board/
http://www.raadvanbeheer.nl/en/raad-van-beheer/head-office/